So, 23.4.2023
19:30 Uhr

TONALi SAAL
Kleiner Kielort 8
Hamburg

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Ein musikalisch-literarischer Abend im Rahmen des Carl Philipp Emanuel Bach Fests

Im Zentrum von Carl Philipp Emanuel Bachs Musik steht eine Ideologie, die sowohl einfach wie hochintellektuell ist – der empfindsame Stil. Mit dem Begriff Empfindsamkeit ist nicht Sentimentalität gemeint, sondern Offenheit des Herzens für Empfindungen unterschiedlichster Art und die vom unverfälschten Gefühl geleitete Reaktion darauf. Nicht als Stilbegriff, sondern als ethische Haltung entwickelte sich die Empfindsamkeit um 1750 aus dem Streben der Aufklärung nach Natürlichkeit.

Im Zeitalter der Empfindsamkeit gewann das Fantasieren neue Bedeutung, da es individuelle Gefühle eindringlicher vermitteln kann als jedes auskomponierte Werk. Eine freie Fantasie ist immer ein einmaliges, nicht exakt wiederholbares musikalisches Ereignis. Dass Carl Philipp Emanuel Bach dennoch einige seiner Klavierfantasien drucken ließ, verdanken wir seinem Wunsch, anderen Musikern Anregungen für das eigene Stegreifspiel zu geben.

Die Idee des Konzertabends ist es, die Empfindsamkeit und das Fantasieren neu zu entdecken. In diesem Abend werden die Werte dieser Haltung beleuchtet und gesehen, was diese Epoche nicht nur musikalisch durch C.P.E. Bach hervorgebracht hat, sondern was darüber hinaus entstand. Darüber hinaus begeben wir uns auf eine Reise, um zu sehen, wie diese Haltung die künftigen Komponisten beeinflusst hat – und wo wir dies heute entdecken können.

Musikalisch stehen Fantasien und Improvisationen im Zentrum, begleitet wird dies von Literatur und freiem, literarischen Stil.

Künstler*innen

Alexander Vorontsov – Klavier & Konzeption