Alexander Vorontsov empfindet es als Privileg, für andere Menschen zu musizieren. In diesen Momenten will er seine Zuhörer*innen persönlich berühren. In seinem Klavierspiel bringt er Gedanken und Gefühle gleichermaßen zum Ausdruck und lässt sie miteinander interagieren. Diese Sensibilität hat ihn die Kammermusik gelehrt. Er selbst bringt sie in immer neuen Kontexten wie etwa dem „Orchester im Treppenhaus“ auf die Bühne.

Gleichzeitig empfindet Alexander eine große Nostalgie für vergangene Welten – seien sie real oder fiktional. Eine seiner eher heimlichen Leidenschaften sind Fantasywelten wie die aus Tolkiens „Herr der Ringe. Manchmal träumt er selbst davon solche Welten zu erschaffen, ob als Schriftsteller oder als Zeichner der ikonischen Landkarten in Tolkiens Werken.

Vita

Der Pianist Alexander Vorontsov gehört zu einer Generation von herausragenden jungen Musikern, die neue Wege in der klassischen Musik beschreiten möchte. Als Kammermusiker und Solist konzipiert er Programme, die einen gesellschaftlichen und künstlerischen Mehrwert schaffen möchten. Durch seine schnelle Auffassungsgabe und Flexibilität als Pianist arbeitet er darüber hinaus in vielen verschiedenen Projekten mit Schauspieler*innen und Tänzer*innen als Solist und Kammermusiker im Konzertsaal, im Theater und an ungewöhnlichen Orten.

Der 1995 geborene Pianist russischer Herkunft machte in der Vergangenheit öfter durch sein hochsensibles Spiel als auch mit gut durchdachten Interpretationen auf sich aufmerksam; musikalisch zeichnen ihn klangliche Transparenz und ein hohes musikalisches Verständnis aus. So bezeichnete die Musikkritikerin Barbara Kaiser ihn als einen der „musikalisch intelligentesten Klavierspieler seiner Altersgruppe“.

Das Klavierspielen hat Alexander, der aus einer musikalisch-sportlichen Familie stammt, im Alter von vier Jahren begonnen. Angefangen hat er bei seiner Mutter, bis er im Alter von elf Jahren das Frühstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover begann. Bis zu seinem Studienbeginn hießen seine Lehrer Michail Schalamov, Elena Margolina-Hait und Hinrich Alpers. 2013 begann er sein Klavierstudium beim finnischen Pianisten Matti Raekallio, 2017 wechselte Alexander in die Klasse von Lars Vogt, der ihn bis zu seinem Tod als Lehrer und Mentor unterstützte.

Weitere musikalische Impulse erhielt Alexander auf zahlreichen Meisterkursen, unter anderem mit den Professoren Andrea Bonatta, Eberhard Feltz, Bernd Goetzke, Arie Vardi als auch Gabor Takasz-Nagy und ist Akademist von „concerto21“ der Alfred-Toepfer-Stiftung.

Als Solist und Kammermusikpartner verfügt Alexander über jahrelange internationale Konzerterfahrung, sodass ihn Konzertengagements unter anderem in die Berliner Philharmonie, in die Elbphilharmonie Hamburg, in das Mariinsky-Theater St. Petersburg als auch in zahlreiche Länder in Europa und Asien führten. In Kammermusikkonzerten spielte er zudem mit Künstlern wie Christian Tetzlaff, Tanja Tetzlaff, Sharon Kam, Yura Lee, Alban Gerhardt oder Gustav Rivinius.

Er gastiert bei Festivals wie dem Kissinger Sommer, „Spannungen“ Heimbach, dem Schleswig-Holstein-Festival, dem Luzern Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem PODIUM Festival Esslingen, dem Mozartfest Würzburg oder dem Transsibirischen Art-Festival auf und spielte Radioaufnahmen bei NDR Kultur ein. Auch mit Orchestern konzertiert Alexander, unter anderem mit dem Charkiv Philharmonic Orchestra, dem Jungen Ensemble Berlin als auch mit dem Schlossorchester Oldenburg.

Eine Besonderheit ist bei Alexander auch das Bedürfnis zur Förderung, insbesondere durch die nachhaltige Arbeit mit der TONALi TOUR, aber auch durch eigene Projekte und andere Förderprogramme wie „Rhapsody in School“ oder „kinderklassik e.V.“, die ihn in Schulen und Kammerkonzerten mit Kindern und Jugendlichen führen. Neben der Konzerttätigkeit war Alexander als Juror beim 20. Internationalen Klavierwettbewerb Ibiza sowie beim Internationalen Grotrian-Steinweg-Wettbewerb 2017 tätig und war als künstlerischer Leiter und Organisator der hannoverschen Konzertreihe „Plathner’s Eleven“ aktiv.

Seit 2021 ist Alexander Mitglied des Orchester im Treppenhaus, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, neue Konzertformate zu entwickeln und an ungewöhnlichen Spielorten klassische Musik einem jungen Publikum zu präsentieren.