Kiveli Dörken strebt in ihrer Musik nach Höherem. Dieses Streben sieht sie aber nicht als individuelle Eigenschaft von sich selbst. Vielmehr empfindet sie die Sehnsucht nach dem Übersinnlichen als eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Kulturorte von untergegangenen Zivilisationen lösen in ihr stets das Gefühl der Verbundenheit mit Menschen aus vergangenen Zeiten aus – mit ihren Philosophien, Ideen und Gedanken.

Das Streben nach Höherem erfüllt für Kiveli aber auch den Zweck, die Tiefen der menschlichen Seele zu berühren. Musik und Kunst sieht sie als eine Art Schlüssel, die ebendiese tieferen Schichten öffnen können. Und wenn sie einmal geöffnet sind, lassen sich dort Ängste und verdrängte Gedanken bearbeiten oder sogar zur Transzendenz erheben.

Vita

Kiveli Dörkens Temperament, Leidenschaft und Hingabe für die Musik sind in jedem Moment ihrer Konzerte zu spüren. Mit ihrem ansteckenden Enthusiasmus und einnehmender Ausstrahlung pflegt sie einen engen Kontakt mit ihrem Publikum. Sie spricht ihre Zuhörer*innen gerne an, bevor sie sich ans Klavier setzt, um die Grenzen der Klangmöglichkeiten und des künstlerischen Ausdrucks zu erforschen.

Kiveli Dörken begann ihren musikalischen Weg als 7-jährige Schülerin des renommierten Klavierpädagogen Prof. Karl-Heinz Kämmerling, von dem sie bis zu seinem Tod, 10 Jahre später, unterrichtet wurde. Danach setzte sie ihre Ausbildung bei Prof. Lars Vogt fort, bei dem sie bis heute, an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, studiert.

Sie ist TONALiSTEN Künstlerin und Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben, des renommierten Festivals „Spannungen“, der Internationalen Musikakademie Liechtenstein und der „Werner Richard – Dr. Carl Dörken“- Stiftung (keine Verwandtschaft).

Mit acht Jahren gab sie ihr erstes Orchesterkonzert. Darauf folgten mehrere solistische Auftritte mit Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharonie Bremen, der Hamburger Camerata, der Camerata Bern und dem Athener Staatsorchester. Ihre Konzerttätigkeit führte sie in die meisten Länder Europas, China und den USA und in viele renommierte Konzertsäle, wie der Elbphilharmonie, dem Gewandhaus Leipzig, der Tonhalle Düsseldorf, der Kölner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin, der Alten Oper Frankfurt und dem Mariinsky Theater in St. Petersburg. Sie spielte unter anderem im Kissinger Sommer, bei dem Festival „Spannungen“ in Heimbach, den Gezeitenkonzerten, den Schwetzinger Festspielen, den „Sommets musicaux“ in Gstaad und dem Schleswig-Holstein Musik Festival.

Highlights waren Auftritte für den Dalai Lama (2007) und für die Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington D.C. (2009).

Kiveli widmet einen bedeutenden Teil ihrer Konzerttätigkeit der Kammermusik und tritt regelmäßig mit Künstler*innen wie Christian Tetzlaff, Sharon Kam, Florian Donderer und Tanja Tetzlaff auf. Mit ihrer Schwester Danae verbindet sie ein festes Duo.

2015 gründete sie zusammen mit ihrer Schwester Danae auf der griechischen Insel Lesbos das Molyvos International Music Festival (MIMF), dessen sie auch künstlerische Leiterin ist. Zwischen Finanzkrise und Flüchtlingsdrama bringt das MIMF nicht nur die Tradition der klassischen Musik nach Lesbos, sondern ist zum Hoffnungsträger der Region geworden.

2020 hat Kiveli ihre Debüt CD mit Solo- und Kammermusikwerken von Josef Suk beim Label ARS veröffentlichen.