Juan Carlos Díaz-Bueno ist zwischen zwei unterschiedlichen Welten und Kulturen aufgewachsen, zwischen Folklore und Klassik, zwischen Lateinamerika und Europa. In Kolumbien lebte er bis zu seinem 18. Lebensjahr. Als er 10 Jahre alt war begann er mit dem Flötenspiel. Es war eine Piccolo-Flöte. /// Als Teil seines Abschlussprojektes der TONALi Bühnenakademie, ist „Jardín“ entstanden: Juans persönliches Projekt — ein audiovisuelles Tagebuch, in dem er seinen kompositorischen Prozess dokumentiert und reflektiert.

»Es ist ein Porträt meines Lebens, getragen von der Philosophie, ein kleines Samenkorn auszusäen.«
Juan Carlos Díaz-Bueno
Was steckt hinter meiner Musik?
Die beiden Werke – Aurora en el Jardín und die Suite für Flöte und Streicher – bilden gemeinsam ein musikalisches Selbstporträt: eine Reise durch Herkunft, Erinnerung, Liebe und Transformation.
Aurora en el Jardín
Aurora en el Jardín ist das klangliche Porträt eines inneren Wandels. In den letzten achtzehn Monaten habe ich meinen eigenen Garten gepflegt – einen Raum der Ruhe, des Zuhörens und der ehrlichen Emotion, in dem ich meine Musik – und mich selbst – finden wollte.
Das Werk ist ein Werkzeug der emotionalen Transformation, eine Reise zu Selbstliebe und Akzeptanz. In sieben Bildern – voller Momenten, Landschaften, Erinnerungen – berühre ich Themen wie Identität, Wurzeln, Familie, Geduld, Arbeit, Liebe und Dankbarkeit.
„Es ist ein Porträt meines Lebens, getragen von der Philosophie, ein kleines Samenkorn auszusäen, die Pflanze in Ruhe mit Liebe zu pflegen und abzuwarten, was daraus hervorwächst. Wichtig ist nicht, was am Ende dabei herauskommt, sondern das Säen selbst. Durch Lesen, Gespräche, Musik hören, Meditieren und Kontakt zur Natur habe ich Material gesammelt, zu dem ich eine tiefe emotionale Verbindung habe und das den Samen und Kompost für meinen ‚Garten‘ bildet. Aurora war der Name meiner Uroma, mit ihr beginnt das Stück, dann bewege ich mich über meine Eltern zu mir selbst, bis ich sagen kann: ‚Ich verstehe, woher ich komme, aber ich kann jetzt loslassen und etwas Neues wachsen lassen.‘“


Suite für Flöte und Streicher
Die Suite ist mein Herzensstück. Sie besteht aus sechs kurzen Sätzen, von denen vier musikalische Porträts meiner Familie sind – meinem Vater, meiner Mutter, meinem Bruder und meiner Schwester gewidmet.
Der erste Satz basiert auf der ersten Melodie, die ich im Alter von fünfzehn Jahren notiert habe, und der letzte, „El Soñador“ (Der Träumer), ist ein Selbstporträt, das meine folkloristischen Wurzeln widerspiegelt. Teil des Projektes sind dabei nicht nur die Kompositionen, auch Gemälde, Kunst und Videos entstehen während des Kompositionsprozesses.

In Kooperation mit der TheaterGemeinde Hamburg
