Nina Gurol sieht Musik als Medium zwischen unterschiedlichen Welten. Sie strebt nach der Kraft, die Musik entfalten kann, wenn sie Welten zusammenführt, die im Alltag oft getrennt voneinander bleiben. Ihre Kunst speist sich wesentlich aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Sterbebegleiterin in Hospizen. Die tiefen Erfahrungen und Begegnungen, die sie dort macht, spiegeln sich in ihrer Kunst wider. Gleichzeitig setzt sie Musik auch als lebendigen Kontrast zum Tod ein.

Inspiration sucht Nina im Verqueren, Unbekannten, dort, wo es für andere nicht unbedingt offensichtlich ist. Fasziniert ist sie von der Tiefsee, weil dieser Raum voller unerforschter Mysterien den Menschen auf der Erde gleichzeitig nah und doch so fern liegt. Auf einer Reise nach Indien hat Nina außerdem ihren Horizont mit indischer Kultur, insbesondere der indischen Musik erweitert.

Vita

Vom „geradezu hinreißend weichen, fast schmelzenden Anschlag – ganz in der großen Tradition eines Claudio Arrau“ der Pianistin schwärmt die Presse sichtlich beeindruckt. Die junge Musikerin (geb. 1997), Stipendiatin u.a. der Deutschen Stiftung Musikleben, blickt bereits auf eine eindrucksvolle Karriere und gehört zu einer wichtigen Generation junger Musiker, die die Konzertlandschaft entscheidend beeinflussen und zukunftsweisend prägen. Ihre große Leidenschaft gehört der zeitgenössischen Musik, welche durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit Tamara Stefanovich und Pierre-Laurent Aimard geprägt wurde. Diverse Uraufführungen u.a. des von Pierre Boulez hochgelobten Komponisten York Höller wurden ihr bereits gewidmet.

Neben ihrer pianistischen Tätigkeit ist sie als Kuratorin für innovative und kunst-soziale Konzertformate und Projekte, sowie ehrenamtlich als Sterbebegleiterin im Hospiz Leverkusen e.V. tätig. Die Suche nach Schnittstellen zwischen Gesellschaft, existenziellen Lebensthemen – insbesondere der menschlichen Vergänglichkeit, dem Tod, der Trauer – und der Musik und damit Fragen nach Verletzlichkeit und Nähe im Konzertsaal steht im Vordergrund ihrer Arbeit als Konzertkuratorin.

Sie ist künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Perspektivwechsel“ im Rahmen der Weilburger Schlosskonzerte und des neu gegründeten Festivals „KM550 – #klangvollmittendrin“ in Bleckede. Vielfach, auch international ausgezeichnet konzertierte Nina in den vergangenen Jahren nicht nur in vielen Ländern Europas, sondern auch in den USA, Russland und Chisna sowie in Sälen wie dem Mariinsky Theater St. Petersburg, der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie Köln, der Philharmonie Essen, dem Beethoven Haus Bonn und in dem Guotai Arts Center Chongqings. Es erfolgten Konzerteinladungen u.a. zum Klavierfestival Ruhr, dem ACHT BRÜCKEN Festival und den Köthener Bachfesttagen.